Wettbewerb statt Wissen: Wie GitHub, LeetCode und co. aus dem Ruder laufen

October 17, 2025 (12 days ago)

Ganz ehrlich:
Irgendwann haben sich Plattformen wie GitHub, LeetCode und Co. von hilfreichen Tools zu Ego-Messinstrumenten entwickelt.

Versteht mich nicht falsch ich finde GitHub großartig.
Man kann zeigen, woran man gearbeitet hat, voneinander lernen, und es ist ein super Ort, um Projekte zu teilen oder gemeinsam etwas aufzubauen.

Aber in letzter Zeit habe ich oft das Gefühl:
Es geht nicht mehr ums Lernen. Es geht ums Vergleichen.

Wenn Lernen zum Wettbewerb wird

Früher haben Leute LeetCode oder CodeWars genutzt, um ihre Fähigkeiten zu verbessern oder sich auf technische Interviews vorzubereiten.
Heute wirkt es oft wie ein gigantischer „Wer hat den längeren Commit-Verlauf/Score?“-Wettbewerb.

Man sieht überall diese grün leuchtenden GitHub-Profile, Leute posten stolz ihre LeetCode-Statistiken – und es fühlt sich an, als ginge es mehr ums Sammeln von Punkten als ums Verstehen von Code.

Und das Absurde daran:
Mittlerweile gibt es sogar Tools und Bots, die GitHub-Commits oder LeetCode-Statistiken automatisch generieren oder fälschen.
Wenn das kein Zeichen dafür ist, dass das Ganze komplett aus dem Ruder gelaufen ist – was dann?
Wir sind an einem Punkt, an dem Menschen lieber den Anschein von Produktivität erzeugen, statt wirklich etwas zu lernen oder zu bauen.

An alle neuen Entwickler: Lasst euch nicht verunsichern

Wenn du am Anfang stehst, lass dir eins gesagt sein:
Du musst keine 200 LeetCode-Aufgaben lösen, 50 öffentliche Repositories haben oder in 100 Projekte Contributed haben, um ein guter Entwickler zu sein.

Dein Wert als Entwickler hängt nicht von einer Statistik oder einem grünen Raster ab.
Was zählt, ist, dass du lernst, Neugier hast und dranbleibst.

"Gute" Entwickler werden nicht durch Wettbewerbe oder Badges geschaffen.
Sie entstehen, indem man Dinge ausprobiert, Fehler macht, daraus lernt und wieder neu anfängt.

Das, was man sieht, ist nie die ganze Geschichte

Ein schönes GitHub-Profil ist nett, aber es zeigt nicht alles.
Es zeigt nicht, wie lange du an einem Bug gesessen hast.
Es zeigt nicht, wie viele Nächte du dir um die Ohren geschlagen hast, um etwas zu verstehen.
Und es zeigt nicht die kleinen Erfolge, die dich wirklich weiterbringen.

GitHub und LeetCode sind Werkzeuge, keine Maßstäbe.
Sie können Aktivität messen – aber kein Verständnis, keine Kreativität und keine Leidenschaft.

Mein Fazit

Nutze GitHub.
Nutze LeetCode.
Aber nutze sie für dich, nicht für andere.

Am Ende zählt nicht, wie viele Commits du hast oder wie viele Aufgaben du gelöst hast –
sondern was du wirklich daraus gelernt hast.

Denn ein guter Entwickler ist nicht der, der die meisten Tools benutzt,
sondern der, der mit wenigen Tools etwas Wertvolles erschaffen kann.

Ich will klarstellen:
Ich habe nichts gegen Wettbewerbe – im Gegenteil.
Ich nehme selbst gerne an Coding-Challenges teil, weil sie motivieren, Spaß machen und oft zu neuen Ideen führen.
Aber es geht mir darum, dass daraus kein gemeinschaftlicher Wettbewerb mehr geworden ist.
Früher ging es ums Lernen miteinander – heute viel zu oft ums Messen gegeneinander.
Und genau das sollten wir wieder ändern.

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